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29. August, 2022 — Spendenaufruf für den Erwerb des seltenen "Atlas Minor" von 1634
Nachdem die Herzogin Anna Amalia Bibliothek 2021 ihre Atlanten-Sammlung durch die Übernahme der Sammlung Jürgen Espenhorst wesentlich erweitern konnte (siehe Supralibros 27), bietet sich nun die Gelegenheit zum Erwerb eines weiteren besonders seltenen Atlas:
Es handelt sich um eine seltene deutschsprachige Ausgabe von Mercators Atlas Minor aus dem Jahr 1634. Der querformatige Atlas wurde erstmals 1628 in lateinischer Sprache veröffentlicht, 1630 erfolgte eine deutsche Auflage, die jedoch einige Fehler beinhaltete. In der hier vorliegenden zweiten deutschen Ausgabe von 1634 wurden diese Fehler korrigiert. Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek besitzt bereits die lateinische Version dieses Werkes, eine deutschsprachige Ausgabe fehlt in der Sammlung allerdings bislang. Exemplare des Atlas Minor sind heute eine Seltenheit: In lediglich neun Bibliotheken in Deutschland konnte er nachgewiesen werden – allerdings in unterschiedlichen, schwer miteinander vergleichbaren Ausgaben.
Wie viele Bücher aus der frühen Zeit des Buchdrucks, stellen die verschiedenen Exemplare immer Unikate dar, da erst die Besitzer den jeweiligen Einband anfertigen ließen. Außerdem finden sich in diesem Band historische Gebrauchsspuren, wie die Eintragung verschiedener früherer Kaufpreise und einige Annotationen im Text. Das angebotene Exemplar besitzt einen originalen, zeitgenössischen Einband aus Schweinsleder und einen antiken roten Blattschnitt.
Der Herzogin Anna Amalia Bibliothek wurde der Atlas Minor in der zweiten deutschen Ausgabe von 1634 für den Preis von 10.000 Euro angeboten. Wenn Sie die Bibliothek bei dem Ankauf dieses seltenen und sehr wertvollen Buches unterstützen möchten, überweisen Sie Ihre Spende bitte auf das folgende Konto:
Gesellschaft Anna Amalia Bibliothek e. V.
Sparkasse Mittelthüringen IBAN DE76 8205 1000 0301 0404 00
Kennwort: Spende Atlas MinorVielen Dank schon jetzt für Ihre Unterstützung.
Dr. Annette Seemann | Vorsitzende der GAAB c/o Herzogin Anna Amalia Bibliothek
26. August, 2022 — „Musik aus Weimars Aschebüchern“ - Der Deutschlandfunk sendet das Benefizkonzert am 28. August 2022 ab 21.05 Uhr
Dieses ganz besondere Konzert fand am 7. August im Bücherkubus der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar statt. Christoph Hammer, Pianist, Dirigent, Musikwissenschaftler und Spezialist für historische Aufführungspraxis spielte auf einem 5-oktavigen klassischen Hammerflügel »Musik aus Weimars Aschebüchern«, aus Musikalien, die im September 2004 beim Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek beschädigt wurden. Dabei werden Sie neben Werken bekannter Komponisten auch einige Raritäten aus den Beständen der Bibliothek erleben.
Der Erlös kommt der Restaurierung geschädigter Bücher und Musikalien zugute.
Auf dem Programm u. a.:
- Wolfgang Amadeus Mozart – 8 Variationen für Klavier F-Dur über den Marsch »Dieu d ́amour« aus der Oper »Les Mariages Samnites« von Grétry
- Ludwig van Beethoven – 7 Variationen für Klavier F-Dur über das Quartett »Kind, willst du ruhig schlafen« aus der Oper »Das unterbrochene Opferfest« von Peter von Winter
Maria Socolowsky GAAB
08. August, 2022 — Eine Bibliothek für Frauen in Weimar. Natalie von Mildes Kampf für Bildungsgerechtigkeit und geistige Freiheit
Emily Stopp (Jahrgang 2002) hat sich zum Abschluss ihres Freiwilligen Sozialen Jahres 2021/22 in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek mit Natalie von Milde und deren Einsatz für die Frauenbewegung um 1900 beschäftigt. Im Rahmen des Projekts gestaltete sie eine Vitrinenpräsentation, die vom 10. August bis 12. September 2022 im Bücherkubus gezeigt wird. Zu sehen ist Natalie von Mildes Publikation »Ist die Frauenbewegung natürlich?«
Außerdem entstand der folgende Blogbeitrag.
Weimar an der Wende zum 20. Jahrhundert: Die Geschlechterrollen von Mann und Frau sind klar definiert. Während Männer ihre von der patriarchalen Gesellschaft begünstigte Freiheit in vollen Zügen ausleben, bleibt Frauen ein selbstbestimmtes Leben weitgehend vorenthalten und ihre Rolle auf Haushaltsführung und Kindererziehung beschränkt. Für die Frauenrechtlerinnen der Zeit war klar: Es muss sich etwas ändern. Natalie von Milde nahm sich dieser Herausforderung an, indem sie eigene Texte veröffentlichte und eine Bibliothek für Frauen gründete. Mit ihren Schriften und Werken schaffte sie es als erste Vorsitzende der 1900 in Weimar gegründeten Ortsgruppe des Vereins »Frauenbildung-Frauenstudium«, die Frauenbewegung erheblich zu beeinflussen. Sie setzte sich für eine Frauenförderung ein, die Frauen denselben Anspruch auf Bildung und Recht ermöglichen sollte wie Männern. Mithilfe des von ihr und ihren Mitstreiterinnen 1902 eingerichteten Lesezimmers für Frauen schuf sie einen sicheren Rückzugs- und Sammelort für Frauen und all diejenigen, die sich mit feministischer, politischer und sozialer Literatur auseinandersetzen wollten.
Die Entwicklung eines freien Geistes
Natalie von Milde, geboren am 31. März 1850, war die Adoptivtochter des Sänger-Ehepaars von Milde und wuchs in einer offenen und intellektuell geprägten Gesellschaft auf. Entgegen ihrem Wunsch, eine Schauspielausbildung und ein wissenschaftliches Studium zu absolvieren, drängten ihre Eltern sie zu einer musikalischen Laufbahn. Sie machte daraufhin eine Grundausbildung in Gesang und arbeitete lange Zeit als Gesangslehrerin. Durch ihren Beruf erhielt sie Einblicke in die Entwicklung von Kindern und wurde in diesem Zusammenhang auf die Benachteiligung der Mädchen auf Bildungs- und Gesellschaftsebene aufmerksam. Beeinflusst von ihrer eigenen Erziehung, entwickelte sie ein ausgeprägtes Rechtsbewusstsein. Das ermöglichte ihr eine kritische Sicht auf das damalige Frauenbild.
Sie fing an, ihre Gedanken zur politischen und sozialen Stellung der Frau niederzuschreiben und veröffentlichte zwischen 1888 und 1904 insgesamt neun Schriften unter ihrem eigenen Namen im Selbstverlag. Dank ihres Engagements wurde sie zur ersten Vorsitzenden der von ihr gegründeten Abteilung Weimar des Vereins »Frauenbildung-Frauenstudium« gewählt. Den Vorsitz behielt sie bis zu ihrem Tod 1906 inne.
»Frauenfrage ist das Verlangen nach Gewährung aller geistigen Mittel, die zu ihrer Entwicklung nötig sind« – Natalie von Milde
Über den Verein
Der Verein Frauenbildung-Frauenstudium, gegründet 1895 in Berlin, ging aus der ersten bürgerlichen Frauenorganisation Deutscher Frauenverein – Reform hervor, den Hedwig Kettler 1888 in Weimar gründete und leitete. Seine Ideale wurden als »radikal« feministisch angesehen. Den Organisationsmitgliedern ging es um gleichwertige Bildung zur politischen und sozialen Förderung der Frau mit dem Ziel des Wahlrechts.
Natalie von Milde gründete 1900 in Weimar eine Ortsgruppe des Berliner Vereins »Frauenbildung-Frauenstudium«. Die Ortsgruppe zählte rund 370 Mitglieder. Sie veranstaltete geschlossene Teeabende mit Lesungen und politischen, sozialen und historischen Vorträgen.
Das Lesezimmer für Frauen
Mithilfe von Spenden war es Natalie von Milde schließlich möglich, 1902 das »Lesezimmer für Frauen« einzurichten, das innerhalb von fünf Jahren bereits über 3.000 Besucher:innen fand: hauptsächlich Frauen aller Altersgruppen und sozialer Schichten, aber auch Männer. Die Buchbestände des Lesezimmers setzten sich zu einem großen Teil aus Natalie von Mildes Privatbibliothek zusammen. Darunter befanden sich Werke von Stimmrechts- und Frauenaktivistinnen, Frauenzeitschriften, historische und wissenschaftliche Schriften, Werbebroschüren und politische Flugblätter sowie Werke über die Zulassung der Frauen an Hochschulen und ihre Rechtsstellung im Staat.
Da sich das Lesezimmer inmitten der sogenannten Froriepschen Häuser befand, zwischen dem alten Bertuchhaus und dem heutigen Weimarer Stadtmuseum, wurde es für den Bau der neuen Kongresshalle 1931 abgerissen. Das bedeutete das Ende des Lesezimmers. Nach Natalie von Mildes Tod hatte Selma von Lengefeld den Posten der Vorsitzenden übernommen. Sie organisierte die Schenkung der Lesezimmer-Bibliothek mit insgesamt 1.211 Titeln an die Thüringische Landesbibliothek, eine Vorgängerinstitution der Herzogin Anna Amalia Bibliothek.
»Sie war für unsere konservative Stadt Weimar die denkbar geeignetste Persönlichkeit, die Sache der Frauen anzubahnen und zu führen« – Hildegard Obrist-Jenicke
Noch immer aktuelle Fragen
In Natalie von Mildes Vortrag »Ist die Frauenfrage natürlich?« und in ihrem Werk »Frauenfrage & Männerbedenken« erläutert sie Schritt für Schritt und anhand verschiedener Bereiche die Bedeutung der Frauenbewegung und wie man sie fördern kann und sollte.
Für Natalie von Milde war die Frauenfrage eine allgemeine Menschheitsfrage und vertritt die Interessen eines jeden Mitglieds der Gesellschaft. Wer für die Frauenfrage eintritt, kämpft für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit in einem patriarchalen System, welches Männer ebenso beeinflusst und einschränkt. Das Ziel der Frauenbewegung ist daher, die Entfernung und Entfremdung zwischen den Geschlechtern und Schichten zu beseitigen. Ansichten und Ideale, die in der Gesellschaft noch heute verhandelt werden.
Mit ihrem Vermächtnis schaffte es Natalie von Milde, die Frauenbewegung in Weimar bis weit nach ihrem Tod zu beeinflussen. Der Bücherbestand des von ihr gegründeten Lesezimmers, in den auch ihre eigene Bibliothek einging, wird noch heute in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek bewahrt und interessierten Nutzer:innen zur Verfügung gestellt. Er ist als »Sammlung Bibliothek des Vereins Frauenbildung – Frauenstudium, Abteilung Weimar« im Online-Katalog der Herzogin Anna Amalia Bibliothek nachgewiesen. Über die Funktion »verwandte Publikationen« kann die Sammlung abgerufen und eingesehen werden.
Zum Weiterlesen:
Jens Riederer: Das Lesezimmer des »Vereins Frauenbildung-Frauenstudium« (SupraLibros 2019).
Jonah Martensen: Natalie von Milde – Weimars vergessene FeministinEmily Stopp - Absolventin eines Freiwilligen Sozialen Jahres in der Kultur in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
03. August, 2022 — Musik aus Weimars Aschebüchern - Benefizkonzert "Grundton D" zugunsten der Herzogin Anna Amalia Bibliothek am 7. August 2022 | 17 Uhr im Bücherkubus
Ein ganz besonderes Konzert erwartet Musikfreunde am 7. August um 17 Uhr im Bücherkubus. Christoph Hammer, Pianist, Dirigent, Musikwissenschaftler und Spezialist für historische Aufführungspraxis, bringt im Programm »Musik aus Weimars Aschebüchern« Musikalien aus dem Bestand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek zum Klingen, die beim Brand 2004 beschädigt wurden. Dabei werden Sie neben Werken bekannter Komponisten auch einige Raritäten aus den Beständen der Bibliothek erleben.
Der Solist Christoph Hammer ist seit 2017 Professor für historische Tasteninstrumente am Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg. Er wird das Konzert auf einem 5-oktavigen klassischen Hammerflügel spielen. Das Konzert ist Teil der Reihe Grundton D, die der Deutschlandfunk (DLF) seit über 30 Jahren in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) veranstaltet.
Der Erlös kommt der Restaurierung geschädigter Bücher und Musikalien zugute.
Auf dem Programm u. a.:
- Wolfgang Amadeus Mozart – 8 Variationen für Klavier F-Dur über den Marsch »Dieu d ́amour« aus der Oper »Les Mariages Samnites« von Grétry
- Ludwig van Beethoven – 7 Variationen für Klavier F-Dur über das Quartett »Kind, willst du ruhig schlafen« aus der Oper »Das unterbrochene Opferfest« von Peter von Winter
MUSIK AUS WEIMARS ASCHEBÜCHERN
Benefizkonzert mit Christoph Hammer im Bücherkubus des Studienzentrums
Sonntag, 7. August 2022 | 17 Uhr
Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Studienzentrum, Bücherkubus
Eintritt: 25 Euro, ermäßigt: 15 Euro
Zum Ticketshop: https://tickets.klassik-stiftung.de/#/product/event/5804
Restkarten an der Abendkasse ab 16:30 UhrDer Deutschlandfunk strahlt das Benefizkonzert am 28. August 2022 ab 21.05 Uhr im Rahmen der Sendung Konzertdokument der Woche aus.
Maria Socolowsky GAAB und Klassik Stiftung Weimar Pressemitteilung
27. Juli, 2022 — Mit meinem Hut durch Weimar u. a. Impressionen zum Abschluss der Jungen Europäische Sommerschulen 2022
Mit meinem Hut durch Weimar
Die wichtigste Funktion eines Hutes ist es, den Kopf vor Kälte, Nässe oder vor Sonnenstrahlen zu schützen. Ich trage diesen Hut aus keinem dieser Gründe.
Mein Name ist AMALIA SIELENKEMPER. Ich bin 17 Jahre alt und komme aus Dülmen in Nordrhein-Westfalen, genauer gesagt aus der Stadt der Wildpferde. Was mir seit dem ersten Tag in Weimar aufgefallen ist, sind die bunten Häuser, die kleinen gemütlichen Cafés und die »Leichtigkeit«, die hier in der Luft schwebt. Es lässt den Alltagsstress, die kleinen und großen Probleme ganz winzig aussehen. Ganz anders als bei mir zu Hause steht in Weimar die historische Geschichte im Mittelpunkt. In einer solch wunderschönen und bekannten Bibliothek wie der Herzogin Anna Amalia Bibliothek arbeiten zu dürfen, war ein wundervolles Privileg. Auch das Sitzen und Genießen am Brunnen unter dem Römischen Haus und das Schauen in den Park ließen mich für ein paar Minuten alles vergessen. Diese Erlebnisse mit meinen neu gewonnen FreundInnen, die aus ganz Europa kommen, zu erleben, machen diesen Sommer unvergesslich. Und mein Hut, ja, der fängt dieses Abenteuer für mich ein, damit ich mich immer an diese unvergessliche Zeit erinnern kann.Spotlight auf Goethe
Ich heiße PETER O’NEILL (17) und ich komme aus der Grafschaft Galway in Westirland. Es ist ein wunderschöner Ort mit alten Steinmauern und dem grünsten Gras. Es ist wirklich das Land der Heiligen und Gelehrten! Ich liebe Literatur, Poesie und Medien all dieser berühmten SchriftstellerInnen, DichterInnen und DramatikerInnen Irlands wie James Joyce, Oscar Wilde und W.B. Yeats. Ich spreche Englisch, Irisch und Deutsch. Irisch ist mir sehr wichtig. Ich schwärme auch für Geschichte. Deshalb bin ich gerne in Thüringen, denn hier ist man umgeben von Geschichte. Ich habe in den letzten zwei Wochen so viel gelernt. Ich kannte natürlich schon die irischen und englischen Schriftsteller wie Shakespeare und Joyce, aber auf dieser Reise habe ich das Weimarer Viergestirn kennengelernt. Dadurch habe ich eine neue Wertschätzung für die deutsche Sprache und deutsche Literatur gewonnen!
Ich finde die Museen, Gedenkstätten und Vereine Weimars unglaublich. Die Junge Europäische Sommerschule hat uns die ganze Schönheit und Bedeutung Weimars gezeigt. Ich habe so viel von den Dozierenden und von meinen neuen FreundInnen gelernt. Jeder hat seine eigenen Sichtweisen eingebracht. Ich war das erste Mal in Deutschland, daher hatte ich Angst, aber ich fühle mich nun sicherer in Deutsch. Ich diskutiere und spreche gerne, aber in Deutschland habe ich gelernt, mehr zuzuhören. Meine kurze Zeit in Deutschland hat mich dazu gebracht, meine eigene Auffassung zu reflektieren und teils zu ändern. Ich hatte die Möglichkeit, Deutschland und Irland aus deutscher Perspektive kennenzulernen, was unglaublich interessant und lehrreich war.
In Weimar sind wir in der Mitte Deutschlands und im Zentrum von Kultur und Geschichte. Die irische Kultur ist auf der ganzen Welt verbreitet und selbst hier in Weimar haben wir den einen oder anderen Irish Pub gefunden. Ich liebe es, hier zu sein und ich werde definitiv wiederkommen!
Viele Grüße, PeterLesen ist doch kein Problem
Ich heiße KAROL und komme aus Breslau in Polen. Ich habe mich entschieden, an der Sommerschule teilzunehmen, weil ich herausfinden wollte, wie stark meine Sprachkenntnisse in Deutsch wirklich sind. Außerdem wollte ich die Landschaft Thüringens sehen, die mir bereits empfohlen wurde. Bei der Entscheidung hatte ich nur einen Zweifel: Ich liebe Mathe, aber ich habe nie gerne Bücher gelesen. Mir war bewusst, dass ich es während der Sommerschule nicht vermeiden werden kann, Bücher zu lesen. Jetzt kann ich es ja ehrlich schreiben! Und jetzt bin ich hier! Mit den anderen Teilnehmern und Teilnehmerinnen habe ich Sehenswürdigkeiten in Weimar und Erfurt besucht und wir haben uns in Kleingruppen mit einem eigenen Projekt beschäftigt. Das finde ich besonders angenehm.
Die Themen der Projekte sind ganz unterschiedlich. Jeder von uns konnte wählen, an welchem Thema er oder sie arbeiten wollte. Die Gruppe, zu der ich gehöre, bereitete das
Thema »Originalität und Plagiat in der Wissenschaft und in der Politik« vor. Bei der Arbeit haben wir Bücher in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek zu unserer Verfügung. Man kann dort wirklich Antworten auf fast alle Fragen finden. So musste ich nun doch durch viele Bücher blättern und diese sogar lesen. Trotzdem war ich nie gelangweilt, weil das Thema so faszinierend und zeitgemäß ist. Vielleicht werde ich nach der Sommerschule mehr lesen!Ein Auf Wiedersehen
Niemand von uns hätte gedacht, dass unsere Zeit in Weimar so schnell vorbei sein würde. Doch schon bald fanden wir uns im Festsaal des Goethe-Museums wieder und tauchten noch einmal in die Geschichte ein. Durch unsere Präsentation ließen wir Revue passieren, was wir in den vergangenen zwei Wochen gelernt hatten. Eine Gruppe hatte zum Thema »Goethe und die Kritik der Geschwindigkeit am Beispiel seines Werkes Faust« gearbeitet und dazu ein selbst gedrehtes tolles Video zum Thema Medienwandel allgemein gezeigt. Außerdem gab es zwei unterschiedliche Ansätze zum Thema Cancel Culture als international-historische Konstante und der Frage nach Originalität vs. Plagiat am Beispiel der Weimarer Museen. Ilinca, Peter, Sander und ich, Emily, durften begeistert berichten, was wir zum Thema »Zeitungen des 18. Jahrhunderts als Anfangspunkt der Globalisierung« recherchiert hatten und erfahren, was die anderen Teilnehmer interessierte. Nochmals lernten wir viel voneinander.
Nach der Präsentation blieb uns noch ein letzter Nachmittag, um uns von Weimar und von einander zu verabschieden. Jedoch sind wir uns alle einig:
Es wird wahrscheinlich eher ein Auf Wiedersehen als ein Lebewohl sein.Amalia Sielenkemper (17) aus Deutschland & Peter O'Neill (17) aus Irland & Karol aus Polen & Emily aus Deutschland