Teil der Globensammlung der »Herzogin Anna-Amalia Bibliothek«

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  • 18. Juli, 2025 — JES 2025 - Aufklärung: Goethe und Kinderbücher

    Hallo liebe Leserinnen und Leser, wir sind Lucie, Lila und Helena und kommen aus Frankreich, Serbien und Griechenland. Wir nehmen an der Jungen Europäischen Sommerschule 2025 in Weimar und Oßmannstedt teil und würden Euch gerne einiges vom heutigen Tag berichten.

    Heute, am Mittwoch den 16. Juli, starteten wir wieder mit einem gemeinsamen Frühstück und dem darauffolgenden Seminar in den Tag. Nachdem wir gestern damit begonnen hatten, uns mit Kants Antwort auf die Frage »Was ist Aufklärung?« zu befassen, schlossen wir dieses Thema heute ab. Danach beschäftigten wir uns mit den Ansichten Wielands zu demselben Thema. Inmitten der symbolischen Gespräche über Licht und Dunkelheit genossen wir die Tiefgründigkeit unserer Diskussion, in der wir unsere Gedanken und Sichtweisen bezüglich des Themas ausdrückten.

    Mit dem Zug fuhren wir dann nach Weimar und liefen wetterbedingt mit Regenschirmen ins Studienzentrum. Dort nutzten wir die Möglichkeit, eigenständig an unseren Projekten in Kleingruppen weiterzuarbeiten, bevor wir uns gemeinsam auf den Weg in die Mensa machten. Auf diesem Fußweg kam unsere ausgeprägte Gruppendynamik zum Vorschein, denn wir hatten zwar die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wann wir das Studienzentrum verlassen, gingen dann aber doch alle zusammen zum Mittagessen.

    Von dort aus gingen wir – wieder gemeinsam – ins Goethe-Haus. Wir sahen Goethes Sterbebett und sein Arbeitszimmer und spazierten anschließend durch den Garten, wo wir ein Gruppenfoto machten. Nach einer kurzen Pause mit Kaffee und Kuchen in einem Café, präsentierte uns Frau Seemann historische Kinderbücher in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek.

    Da sich während der Aufklärung der Umgang mit Kindern und der Kindheit drastisch änderte, entstanden zu dieser Zeit zahlreiche literarische Werke, die sich gezielt an Kinder richteten. Das Hauptziel lag darin, Menschen bereits ab einem jungen Alter zu aufgeklärten Menschen zu erziehen, die ihren Verstand nutzen, um die Welt zu verstehen und zu hinterfragen. Aus diesem Grund wurden Enzyklopädien und informative Zeitschriften für Kinder veröffentlicht. Viele davon wurden mit beeindruckenden Illustrationen versehen, die uns der Buchrestaurator Herr Hageböck auch aus der Nähe zeigte. Erstaunt waren wir darüber hinaus darüber, wie die Bibliothek vor und während des Brandes vor einigen Jahren ausgesehen hat.

    Nach diesen lehrreichen, aber auch anstrengenden Aktivitäten liefen wir nach einer kurzen Pause im Park in eine lokale Weimarer Buchhandlung, die uns aufgrund ihrer Vielfalt an Büchern und der älteren, analogen Kasse unglaublich fasziniert hat. Obwohl die Mehrheit von uns inzwischen stark erschöpft war, trauten wir uns, den Weg zum Bahnhof komplett zu Fuß zurückzulegen, statt nur bis zur Bushaltestelle zu gehen. In Oßmannstedt angekommen, setzten wir uns in der Bibliothek im Wielandgut noch einmal zusammen, um miteinander zu reden, zu spielen und den Tag ausklingen zu lassen. Trotz der Anstrengung genossen wir einen spannenden und eindrucksvollen Tag!

    Lila aus Serbien und Helena aus Griechenland Lucie aus Frankreich