Teil der Globensammlung der »Herzogin Anna-Amalia Bibliothek«

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  • 22. November, 2022 — Bamberger Schätze und E.T.A. Hoffmann - Tagesausflug der GAAB 2022

    Großer Bahnhof für unsere kleine GAAB-Gruppe in der Barock-Stadt Bamberg! Vor dem Dom säumten Vertreter des deutschen Adels und ihre Karossen den Weg zu unserem ersten Ziel. Im Dom sollte die Hochzeit eines Stauffenberg-Sprosses stattfinden. Wir aber gingen gegenüber in die Staatsbibliothek in der Dietzenhofers Neuen Residenz, die dieser Ende des 17. Jahrhunderts für die Bamberger Fürstbischöfe gebaut hatte. Die Leiterin der Staatsbibliothek Prof. Dr. Bettina Wagner und ihr Stellvertreter Dr. Stefan Knoch begrüßten uns und gewährten zunächst einen Blick hinter die Kulissen – Büroarbeitsplätze zwischen Regalen, die Poststelle und die aktuell zu bearbeitenden Belegexemplare der lokalen Verlage, da die Bamberger Staatsbibliothek zugleich Pflichtabgabebibliothek der lokalen Verlage ist. Besonders begeistert haben uns dann natürlich die großartigen Altbestände, die in ihrer Anzahl und Dichte, ihrem Wert und ihrer Schönheit schon Generationen von Forschern beschäftigen. Sehr mit der Sammlung vertraut führten uns Bettina Wagner und Stefan Knoch durch vier prächtige historische Bibliotheksräume (Fotos 2 bis 5). Schnell kam das Gespräch auf besondere Einbände. Besucht haben wir auch die zwei Austellungsräume zu Leben und Werk E.T.A. Hoffmanns. Er hatte in Bamberg als Kapellmeister gewirkt. Wir konnten unter anderem zahlreiche Zeichnungen des vielbegabten Hoffmann anschauen und erkennen, dass seine Bamberger fünf Jahre zwar sehr produktiv, aber doch auch recht unglücklich waren.
    Nach der Mittagspause im fränkischen Gasthaus »Alt Ringlein« standen eine Domführung und ein Gang durch die Innenstadt auf unserem Programm. Selbst wer Dom mit Kaisergrab, Papstgrab und Bamberger Reiter gut kannte, konnte von Matthias Scherbaum noch Neues erfahren (Foto 7). Der promovierte Philosoph und Theologe und Dozent an der Universität erzählte temperamentvoll und kenntnisreich von schnöder Machtpolitik, wissenschaftlichen Ungereimtheiten und architektonischen Besonderheiten, zum Beispiel, dass der berühmte Bamberger Reiter (Foto 8) aus mehreren Teilen zusammen gesetzt wurde. Beim Rundgang durch die Altstadt zeigte uns Matthias Scherbaum die einstigen Wohnorte von E.T.A. Hoffmann und das Haus des Verlegers Carl Friedrich Kunz in der Eisgrube Nr. 14 (Foto 9). Hoffmann war mit Kunz befreundet und besuchte ihn oft. Berühmt ist das Haus In der Eisgrube bis heute durch seinen Türknopf, das sogenannte Apfelweib (Foto 10). Diese Frau hatte schon Hoffmann gesehen. In seiner Erzählung »Der goldene Topf« spielt sie eine geheimnisvolle Rolle. »Unbedingt lesen«, empfahl Matthias Scherbaum.
    Der Weg durch die Stadt war ein schöner Abschluss dieses spannenden Tagesausflugs, der von unseren GAAB-Mitgliedern aus Pyrbaum Uwe und Ilona Jentzsch geplant und bereits im Vorfeld im Einzelnen getestet worden war. Beiden dafür ein ganz herzliches Dankeschön!!.
    Vielen Dank auch unseren Begleitern Bettina Wagner, Stefan Knoch und Matthias Scherbaum. Wir kommen gern wieder nach Bamberg.

    Katharina Hofmann Annette Seemann und Maria Socolowsky GAAB